INTERVIEW PETER MCDONALD (GEORG)

Was ist für Sie das zentrale Thema der Geschichte „HENKER“?
Im wesentlichen geht es um die Beziehung zweier Menschen, die ihre Kindheit in einem Waisenhaus verbringen. Es geht um die persönliche Geschichte dieser beiden Kinder, deren Geschichte sich mit den Ereignissen ihrer Zeit verwebt. Und es geht um einen persönlichen Konflikt, der dadurch zwischen den beiden Freunden entsteht.

Was für ein Charakter ist Prior Georg?
Georg ist jemand, der zutiefst an die Katholische Kirche glaubt. Er ist eigentlich ein sehr toleranter, ein guter Mensch. Aber, wie so viele große Organisationen, war auch die katholische Kirche zu dieser Zeit sehr korrupt. Seine Position als Prior ist mit sehr viel Macht und Autorität verbunden und er ist nicht skrupellos genug für diese Aufgabe. Er kommt in einen Gewissenskonflikt, als von ihm verlangt wird, dass er die Autorität der Kirche gegen die reformorientierten Gruppe der Wiedertäufer durchsetzt. Und er muss schließlich herausfinden, dass er schwach ist und ihm der wahre Glaube fehlt.

Sie sind in Irland aufgewachsen, in einem Land, in welchem die Kirche noch heute eine bedeutende Rolle spielt. Hatten Sie dadurch eine Affinität zur Rolle von Georg?
Nein, die Kirche ist nicht mehr so bedeutend wie sie es früher einmal war. Meine Nähe zu dieser Rolle basiert mehr auf der Tatsache, dass George ein sehr humaner Charakter ist. Er macht viele Fehler, die Menschen eben machen - dadurch ist er ein sehr komplizierter Charakter, was ihn sehr anziehend für mich gemacht hat.

Welche Kriterien veranlassen Sie, sich für eine Rolle zu entscheiden?
Ich muss den Charakter verstehen und ein Potential in der Rolle erkennen.

Warum sind Sie Schauspieler geworden?
Schon als Kind, wann immer ich einen Film gesehen habe, fühlte ich eine starke Nähe –es war für mich klar, dass ich Schauspieler werden wollte. Aber ich denke nicht zuviel darüber nach – man kann sich ja nicht die ganze Zeit fragen, ob man gut oder schlecht war. Ich hoffe nur, dass es die Leute verstehen und dass es rüberkommt.


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